Altwerden ist schwer. Besonders in Nepal. Vor allem mit Lepra. Denn in Nepal gibt es kein soziales Netz, das die Menschen auffängt, wenn sie nicht mehr für sich selbst sorgen können. In Nepal sorgt traditionell noch die Familie für die ältere Generation. Nicht aber, wenn man Lepra hat.
Unser Projektaltenheim Sewa Kendra ist ein Herzstück unseres Lepra-Rehabilitationsprojektes. Hier leben jene alte und schwerstbehinderte Menschen, die nicht (mehr) arbeiten können und auf besondere Fürsorge angewiesen sind - manche schon seit über 20 Jahren. Sie werden von zwei Pflegerinnen und einer Köchin versorgt. Jeder Mitbewohner wird jedoch dazu motiviert, seinen möglichen Teil zur Gemeinschaft beizutragen. So helfen die Menschen z. B. beim Gemüseschälen, beim Wäschewaschen oder im Garten mit. Das Altenheim grenzt direkt an das Hauptbürogebäude auf dem zentralen Projektgelände in Kapan, so dass die Bewohner häufig Besuch von Mitarbeitern aus den Werkstätten oder auch von den Kindern der Mitarbeiter bekommen. Sie sind ein wichtiger Teil der Gemeinschaft.
Mit unserem Senioren-Patenschaftsprogramm möchten wir die Versorgung der Bewohner sicherstellen und schließlich auch neue Menschen aufnehmen.
Rudramaya erzählt ihre Geschichte:
Rudramaya wurde im Alter von neun Jahren Vollwaise, mit elf brach Lepra aus.
Ich wurde 1944 im Ramechhap district geboren. Mein Vater - Leprabetroffener - starb als ich sehr klein war. Als ich neun Jahre alt war, starb auch meine Mutter. Also machte ich mich auf die Suche nach irgendjemandem, der für mich sorgen würde und wanderte von Ort zu Ort. Doch dann brach mit elf Lepra aus und ich wurde zur Ausgestoßenen. weiterlesen